September: Wohnhochhaus – Trend in der Großstadt
September: Wohnhochhaus – Trend in der Großstadt
Lange galten sie als soziale Brennpunkte, nun entstehen sie in den teuersten Lagen der Großstädte: Wohnhochhäuser. Bis 2022 sollen in Deutschland 97 Türme mit rund 18.400 Wohnungen gebaut werden. Damit holt der deutsche Markt einen Trend nach, der sich international längst durchgesetzt hat.
Allein in Berlin sollen 27 neue Türme, in Frankfurt am Main 24 entstehen. In München, wo kein Gebäude höher sein darf als die Frauenkirche, sind 17 und in Düsseldorf 12 Wohnhochhäuser vorgesehen.* Neben Wohnungen sind zum Teil auch Flächen für gewerbliche Nutzung – Büros, Einzelhandel und Hotels – vorgesehen.
Die hochhausaffinsten Städte sind, das zeigt die Grafik, Frankfurt und Düsseldorf. Hier ist der Anteil der bis 2020 entstehenden Wohnungen (in den bislang bekannten Projekten) in Hochhäusern besonders hoch. In Frankfurt entsteht fast jede vierte neue Wohnung in einem Hochhaus.
Längst haben Wohnhochhäuser ihr Image vom sozialen Brennpunkt abgestreift. Eine kaufkräftige Klientel ist bereit, viel Geld für Wohnungen mit guter Aussicht auszugeben; in Großstädten gibt es eine starke Nachfrage aus dem Ausland. Die Preise liegen bei durchschnittlich 7.000 Euro je Quadratmeter, für Luxusobjekte bei bis zu 19.000 Euro. Als Mieter muss man rund 20 Euro je Quadratmeter kalkulieren.
Aufgrund der hohen Baukosten und Grundstückspreise ist kaum denkbar, dass Hochhäuser den Mangel an – bezahlbaren – Wohnungen in den Innenstädten der deutschen Großstädte lindern. Und selbst in günstigeren Lagen am Stadtrand werden Wohnhochhäuser kaum politisch durchsetzbar und zu bezahlbaren Mieten realisierbar sein.
* Mit einbezogen wurden alle Wohnhochhausprojekte mit Fertigstellung zwischen 2012 und 2022.
Ansprechpartner:
Sven Carstensen, Niederlassungsleiter Rhein-Main/NRW, bulwiengesa AG, carstensen [at] bulwiengesa.de
Florian Wenner, bulwiengesa AG, wenner [at] bulwiengesa.de