August: Stimmungswandel in der Immobilienbranche

August: Stimmungswandel in der Immobilienbranche


Chart des Monats
01.08.2019 Autor/en: bulwiengesa

Zum fünften Mal in Folge fällt das Deutsche Hypo Immobilienklima. Politische Unsicherheiten machen den befragten Immobilienexperten Sorgen. Besonders stark war der Rückgang beim Investmentklima, auch Hotel- und Logistikklima sanken deutlich. Nur ein Segment stemmt sich gegen den Trend.

Das Immobilienklima basiert auf einer Befragung von 1.200 deutschen Marktexperten, ähnlich des ifo-Geschäftsklimas speziell für die Immobilienwirtschaft. Ziel ist es, mit wenigen Fragen ein treffendes Stimmungsbild der Immobilienbranche zu ermitteln. Das Immobilienklima dient als Frühindikator, mit dessen Hilfe kurzfristige Konjunkturprognosen erstellt werden können.

Laut der aktuellen Umfrage nimmt die Unsicherheit weiter zu. Immobilienexperten bewerteten den Markt eher negativ, der gesamte Rückgang beträgt 1,9 %. Ein niedrigerer Stand war zuletzt nur im November 2012 zu verzeichnen. Die kumulierte Entwicklung stellt sich mit minus 10 % dabei noch relativ moderat dar – in der Vergangenheit gab es bereits stärkere Rückgänge in kürzeren Zeiträumen. Nichtsdestotrotz ist inzwischen eine langsame Annäherung an die 100-Punkte-Marke erkennbar (Juli: 114,9 Punkte). Im Wesentlichen trägt das Investmentklima mit einem Rückgang um 3,7 % zu dieser Entwicklung bei, während das Ertragsklima stabil bleibt.

Warum ist das so? Natürlich sind viele Akteure der Immobilienbranche zufrieden mit dem derzeitigen Markt-Hoch. Doch genauso ist den meisten bewusst, dass diese Entwicklung sich nicht mehr lange wird halten können. Zu fragil sind die äußeren Faktoren. So weist die EU-Kommission in ihrer gerade vorgestellten „Wirtschaftsprognose Sommer 2019“ auf zunehmende Risiken aus weltweiten Handelsspannungen und politischen Unsicherheiten hin, die das Wachstum für das verbleibende Jahr hemmen dürften. Auch der vor wenigen Tagen veröffentlichte Geschäftsklimaindex des Münchner ifo Instituts belegt die sich verschlechternde Stimmung in der deutschen Wirtschaft.

Wohnklima übernimmt wieder Spitzenposition

In der allgemein negativen Dynamik des Immobilienklimas konnte sich im Juli nur das Wohnklima vom Trend abheben. Mit einem Plus von 3,6 % hat diese Assetklasse nach dem starken Rückgang des Vormonats nun zugelegt und übernimmt wieder die Spitzenposition. Mit einem Rückgang von nur 0,7 % präsentiert sich das Büroklima vergleichsweise stabil. Das Logistikklima wurde dagegen aufgrund der deutlich rückläufigen Entwicklung (-5,9 %) in der Rangfolge auf den dritten Platz verwiesen. Das Niveau dieser Assetklasse fiel zuletzt nur im November 2014 niedriger aus. Einen deutlicheren Verlust hatte nur das Hotelklima verzeichnet: Gegenüber dem Vormonat sackte die Einschätzung der Immobilienexperten um 6,8 % ab und stellt einen neuen Negativrekord auf. Ebenfalls rückläufig entwickelte sich das Handelsklima. Nach einem vergleichsweisen stabilen Verlauf in den letzten Monaten ging es nun erneut deutlich zurück (-5,1 %).

 

Weitere Infos und den aktuellen Report finden Sie unter https://www.deutsche-hypo-immobilienklima.de

Ansprechpartner: Tobias Kassner, Bereichsleiter bei bulwiengesa, kassner [at] bulwiengesa.de und Felix Schrader, Projektleiter bei bulwiengesa, schrader [at] bulwiengesa.de