Februar: Immobilienbranche unbeeindruckt von aktueller Konjunkturschwäche
Februar: Immobilienbranche unbeeindruckt von aktueller Konjunkturschwäche
Der German Property Index (GPI) gibt die Gesamtrenditen für deutsche Immobilienanlagen an. Schon ein schneller Blick zeigt, dass der „Superzyklus“ etwas an Dynamik einbüßt.
Zwar konnten die Gesamtrenditen (Total Return) für deutsche Immobilienanlagen 2018 nicht mehr das im Jahr 2017 erreichte Wachstum toppen – denn das war das prozentual höchste seit der deutschen Wiedervereinigung. Jedoch erreicht auch der 2018er Wert eine deutliche und sogar zweistellige prozentuale Zuwachsrate gegenüber dem Vorjahr. Der „Superzyklus“ büßt etwas an Dynamik ein, der Trend bleibt der gleiche.
Der für 2018 berechnete Wert ist die dritthöchste prozentuale Veränderungsrate des Total Returns gegenüber dem Vorjahr, seitdem wir den German Property Index berechnen. Der wesentliche Grund für die Spitzenwerte in allen Segmenten liegt – mit Ausnahme des Einzelhandels – im fortgesetzten Nachfrageüberhang am Investmentmarkt und dem Mietpreiswachstum der vergangenen Jahre.
So durchbricht der Investmentmarkt für Gewerbeobjekte und Wohnportfolios 2018 die Grenze von 75 Mrd. Euro. Trotz erhöhter Unsicherheiten im Hinblick auf die Weltkonjunktur stehen deutsche Immobilien also weiterhin hoch in der Gunst von in- und ausländischen Investoren. Insbesondere ausländische Investoren, die Rendite- oder Währungsdifferenzen zu ihrem Heimatland ausnützen wollen, sind Treiber dieses Prozesses. Hier befeuert noch immer die nahezu Nullzinspolitik der EZB das aktuelle Marktgeschehen. Die niedrigen Renditen sind vor allem durch die Niedrigzinsen verursacht und weniger durch die Fundamentaldaten gerechtfertigt.
Über den German Property Index (GPI)
Der German Property Index (GPI) ist ein von bulwiengesa erstellter Immobilien-Performance-Index, berechnet auf Basis verfügbarer Marktdaten, unter anderem aus der Datenbank RIWIS. Der GPI stellt den Total Return dar und ergibt sich aus Capital Growth Return und Cash Flow Return. Zur Verfügung stehen Performance-Indizes für 127 Marktstädte in den Segmenten Büro, Einzelhandel, Wohnen (Neubau und Bestand) und Logistik. Mit Hilfe dieser regionalen und sektoralen Differenzierung können z. B. Benchmarkgrößen für deutsche Immobilienportfolios berechnet werden. Aufgrund der Prognosen, in denen die vorhandenen Marktinformationen berücksichtigt werden, können Marktentwicklungen antizipiert und beispielsweise Investitionsentscheidungen erleichtert werden.
Ansprechpartner: Martin Steininger, Chefvolkswirt bei bulwiengesa, steininger [at] bulwiengesa.de