Juli: Logistik-Spitzenmieten steigen auf Jahre
Juli: Logistik-Spitzenmieten steigen auf Jahre
Brechende Lieferketten wirken sich direkt auf Produktionsabläufe aus und damit auch auf die gesamte Weltwirtschaft, dies verdeutlicht die Corona-Krise. Logistikimmobilien werden jedoch nicht nur für gestrandete Ware benötigt. Unsere aktuelle Prognose zeigt: Die Spitzenmieten steigen auch in den kommenden Jahren – in Top-Lagen um bis zu acht Prozent.
Die Digitalisierung prägte die letzten zwei Jahrzehnte unter anderem durch ein hohes Wachstum der Online-Shopping-Aktivitäten und des E-Commerce-Marktes. Neben dem veränderten Konsumverhalten der Kunden führt auch ein Strukturwandel rund um die Industrie 4.0 zu veränderten Anforderungen an Logistikimmobilien. Ohne eine funktionierende globalisierte Supply Chain läuft nichts mehr, weshalb die Nachfrage, aber auch der Mangel an frei verfügbaren Hallenflächen und Grundstücken für Neuentwicklungen gleichermaßen hoch sind.
Die bereits hohe Nachfrage wurde nun durch den Wunsch nach Sicherheit weiter gestärkt.
Die Pandemie zeigt die Tendenz zur Re-Globalisierung und den Willen, mehr Lagerhaltung in Nähe der Absatzmärkte vorzunehmen, denn eine sichere Supply Chain ist, gerade im Krisenfall, weitaus wichtiger als eine kosteneffiziente Supply Chain.
Die Prognose berücksichtigt nominale Werte, hier wird von rund zwei Prozent durchschnittlichem Mietwachstum pro Jahr ausgegangen. Dies gilt über alle Standortkategorien (A-, B-, C- und D-Städte). Dazu ist anzumerken, dass Daten zu Logistikimmobilien üblicherweise in räumlichen Aggregaten (Logistikregionen) erhoben, ausgewertet und veröffentlicht werden. In der hier dargestellten Prognose werden die Städtekategorien (A, B, C, D) gemäß bulwiengesa-Datenbank RIWIS abgebildet.
Werden die Werte um die Inflation bereinigt, wird also von realen Werten ausgegangen, läge das Wachstum nur zwischen null und einem Prozent pro Jahr. Die Prognose geht daher nicht von sehr stark steigenden Mieten aus, vielmehr liegt das Mietwachstum auf einem soliden Fundament, das in den letzten Jahren beobachtet wurde und das auch in der Zukunft wahrscheinlich erscheint.
Eine Besonderheit stellen die Logistikflächen an gut angebundenen Standorten in urbanen Lagen dar, besonders in Metropolnähe. Dies resultiert aus dem Wunsch der Logistik- und KEP-Dienstleister, näher an die Absatzmärkte und damit an ihre Zielkundschaft zu kommen. Da ist es wenig überraschend, dass Spitzenmieten in den A-Städten deutlich stärker steigen als in den übrigen Standortkategorien: In der Prognose zeichnet sich ab, dass die durchschnittlichen Spitzenmieten für Hallenflächen in den A-Städten bis 2024 um durchschnittlich 8 % steigen werden. Was übrigens auch regelmäßig die Ergebnisse der Studienreihe „Logistik und Immobilien“ zeigen – stets hatten die Region Berlin (Kernstadt, Umland und Verflechtungsraum) sowie die Logistikregion Hamburg die höchsten Spitzenmieten und die besten Fundamentaldaten.
Ansprechpartner: Patrik Völtz, Projektleiter bei bulwiengesa, voeltz [at] bulwiengesa.de