März: Büroboom in A-Städten

März: Büroboom in A-Städten


Chart des Monats
02.03.2020 Autor/en: Andreas Wiegner, Oliver Rohr

2019 summierte sich das Volumen für Büroinvestments auf knapp 40 Mrd. Euro. Das ist der höchste je dokumentierte Wert. Der Löwenanteil fällt – mehr denn je – auf die A-Städte. Für die Beliebtheit gibt es mehrere Gründe.

Zum Beispiel die Entwicklung der Bürobeschäftigten. Diese ist nicht nur ein starker Trendindikator für die jeweilige regionale Wirtschaftskraft, sondern zeigt auch an, wie es um den Immobilienmarkt steht. Die positive Entwicklung der Erwerbstätigkeit und der damit verbundene Anstieg der Beschäftigtenzahlen im Bürosektor lassen sich nahezu unmittelbar auch am Büromarktgeschehen ablesen – hier gewinnen die A-Städte. Die Metropolen profitieren durch ihre innerstädtische Infrastruktur sowie Bildungsangebote am stärksten vom Zuzug hochqualifizierter Arbeitnehmer und damit von einem Anstieg der Bürobeschäftigung. Im Mittel der letzten fünf Jahre weist Berlin mit +16 % dabei das mit Abstand höchste Wachstum auf, deutlich vor den ebenfalls dynamischen Standorten München mit +12,4 % sowie Frankfurt und Köln mit je +11 %.

Chart des Monats – März 2020

Aber auch in den B-Standorten hält die Entwicklung aus dem vergangenen Jahr an. Wachstum und auch der Anteil an allen Bürobeschäftigten befinden sich weiter im Aufwärtstrend. Insbesondere Leipzig, Münster und Essen zeigen dabei die größte Prosperität, annähernd auf dem Niveau der A-Städte. Außerhalb der größeren Büromärkte ist die Entwicklung deutlich weniger dynamisch und teils auch rückläufig. Einzig an Universitätsstandorten oder Städten mit dominanten Ankernutzern deckt sich die Entwicklung mit denen der A-und B-Standorte.

Die hohe Nachfrage auf Nutzerseite, verbunden mit einem stetigen Mietwachstum in den letzten Jahren und dem geringen bzw. sukzessive gesunkenen Flächenleerstand, führt naturgemäß zu großem Investoreninteresse. Ein weiterer wichtiger Grund für die Beliebtheit von Büroinvestments vor allem in den A-Städten ist die gestiegene Produktverfügbarkeit, denn die Neubautätigkeit hat in den letzten Jahren angezogen. Zudem sind die wirtschaftlichen Rahmendaten weiterhin überwiegend positiv, insbesondere in Bezug auf die für die Büroflächennachfrage relevanten Branchen wie Software/IT, eCommerce, Informations- und Kommunikationstechnologie etc.

Insgesamt vereinigten die A-Standorte rund 80 % des Transaktionsvolumens des Bürosegments auf sich. Dieser Anteil innerhalb des Bürosegments schwankt seit Jahren nur leicht, was die Dominanz der A-Standorte für den Investmentmarkt im Bürobereich unterstreicht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Transaktionsvolumen in den A-Standorten sehr deutlich um 30 % von 24,7 auf 32,1 Mrd. Euro.

In den B-Märkten überschritt das Umsatzvolumen 2019 erstmals die Marke von 4 Mrd. Euro. Sowohl C- als auch D-Standorte konnten absolut leichte Zugewinne verbuchen, blieben aber deutlich unter der 2-Mrd.-Euro-Marke. Abseits der größeren Städte ist das Investmentgeschehen im Bürosegment weiterhin von geringerer Bedeutung. Bei den B-Standorten liegt Nürnberg mit einem Umsatzvolumen im Bürosegment von knapp 1 Mrd. Euro an erster Stelle. Danach folgen Essen, Hannover und Leipzig mit Volumen bereits unter 500 Mio. Euro.

 

Hinweis: Der Text ist ein modifizierter Auszug aus dem Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2020 des Rates der Immobilienweisen für den ZIA.

Ansprechpartner: Andreas Wiegner, Projektleiter Investments, wiegner [at] bulwiengesa.de und Oliver Rohr, Projektleiter Büro, rohr [at] bulwiengesa.de