Europäische Mietwohnungsmärkte: Wo investieren?

Europäische Mietwohnungsmärkte: Wo investieren?


Hintergrund Wohnen
02.05.2019 Autor/en: Felix Embacher

Für 14 europäische Länder haben wir die Bedingungen für Vermieter und Investoren untersucht. Hätten Sie geahnt, was das Land ist mit der höchsten Investmentempfehlung?

Untersucht haben wir die vier Indikatoren Regulierung des Mietwohnungsmarktes, Baukostenanstieg, Immobilienpreisanstieg und die Wohnungsbautätigkeit je Einwohner. Dafür wurden unterschiedliche Quellen herangezogen.

Wohnhäuser in Helsinki: In Finnland ist die Regulierung der Mietwohnungsmärkte vergleichsweise niedrig

Wenn also angenommen wird, dass es umso besser für Investoren/Vermieter ist,

  • je unregulierter der Mietwohnungsmarkt ist,
  • je geringer der Baukostenansstieg,
  • je höher der Immobilienpreisansstieg und
  • je mehr Wohnungsbautätigkeit je Einwohner,

und man diese vier Indikatoren für 14 europäische Länder nach Rängen berechnet und final gleich gewichtet, dann sieht unsere Investmentempfehlung wie in der folgenden Grafik skizziert aus.

Investmentempfehlung europäische Mietwohnungsmärkte. Quelle: bulwiengesa

Finnland liegt auf Platz eins, gefolgt von Österreich und der Schweiz. Die Regulierung der Mietwohnungsmärkte ist dort vergleichsweise niedrig, der Anstieg der Baukosten ist vor allem in der Schweiz und in Finnland nicht ganz so hoch wie im übrigen Europa; davon sind vor allem Länder am Rand von Europa wie die Türkei, Rumänien, Ungarn oder Lettland stark betroffen (Quelle Eurostat). Kombiniert mit dem hohen Mietanstieg und der hohen Neubautätigkeit – auf rund 30 Einwohner kommt statistisch eine Neubauwohnung, in Deutschland sind es 64 Einwohner – sind die Bedingungen in diesen Ländern besonders günstig.

Das heißt aber nicht, dass sich Investitionen in deutsche Wohnungsmärkte nicht mehr lohnen, im Gegenteil. Zwar ist Deutschland mit Frankreich in Europa das Land mit der zweitintensivsten Wohnungsmarktregulierung; stärker reguliert ist nur Dänemark. Auch die Mietpreisbremse wirkte klar hin zu einer stärkeren Regulierung, in der Praxis aber ist ihre Wirksamkeit bislang nicht nachgewiesen. Deutschland sollte dennoch keinesfalls vom Investmentradar genommen werden, denn aufgrund seiner schieren Marktgröße und der Vielzahl an potenziellen Investmentstandorten, an denen Bautätigkeit und Wohnungsbedarf weiterhin stark auseinanderklaffen, bietet Deutschland innerhalb Europas noch immer herausragend gute Investmentgelegenheiten.

 

Hinweis: Möchten Sie wissen, wo innerhalb Deutschlands Marktrisiken und Immobilienrenditen für Wohnimmobilieninvestments in einem besonders guten Verhältnis stehen? Dann lesen Sie unsere Wohninvestment-Studie mit Risiko-Rendite-Vergleich für A-, B-, C-Städte, die wir gemeinsam mit der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien GmbH erstellt haben.

Ansprechpartner: Felix Embacher, Bereichsleiter für Masterplanungen und Sonderwohnformen bei bulwiengesa, embacher [at] bulwiengesa.de