Ortstermin: Büro und Gewerbe am Berliner Flughafen

Ortstermin: Büro und Gewerbe am Berliner Flughafen


Büro
10.07.2020 Autor/en: Nicole Dornig

Im Oktober soll der neue Hauptstadtflughafen eröffnen, jetzt aber wirklich. Für die Berliner Sparkasse haben wir uns die Büro- und Gewerbeimmobilienmärkte in dessen Umfeld angesehen. Das Potenzial, den ausgezehrten Berliner Büromarkt zu entlasten, ist groß. Allerdings ist auch klar: Mögliche Konjunkturschwächen treffen zuerst periphere Lagen.

Der derzeitige Mangel an Büroflächen in der deutschen Hauptstadt – in Verbindung mit einem dynamischen Anstieg der Mieten in der jüngsten Vergangenheit – lässt periphere Standorte auch außerhalb der Berliner Stadtgrenzen in den Fokus von Investoren und Mietern rücken. Jedoch können durch die Auswirkungen der Corona-Krise dezentrale Lagen an Bedeutung verlieren, da hier die konjunkturelle Schwächephase zu Überkapazitäten führen kann. Doch wie wirkt sich diese Entwicklung auf die sogenannte Flughafenachse aus? Diese soll in den kommenden Jahren durch die Fertigstellung von Großprojekteneinen enormen Wachstumsschub erfahren. Neben der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens wird auch die Inbetriebnahme der Tesla Gigafactory großen Einfluss auf die Entwicklung im Süden und Südosten Brandenburgs haben.

Noch ist es still im Terminal. Im Umfeld des BER dagegen wird seit Langem entwickelt und gebaut.

Schönefeld und der Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg

Nach der Abnahme der Sicherheitsanlage durch den TÜV wird der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) wohl Ende Oktober 2020 nach einer Bauzeit von 14 Jahren eröffnen. Zwar ist der Flugbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie derzeit rückläufig, aber mittelfristig kann von einer Normalisierung ausgegangen werden. Mit der Inbetriebnahme wird auch die Region in den kommenden Jahren einen erneuten Entwicklungsschub erhalten. Vor allem der Landkreis Dahme-Spreewald und Schönefeld, auf dessen Gemarkung der BER liegt, werden hiervon profitieren.

Der derzeitige Büroflächenbestand am BER ist durch Gebäude der 1990er- und 2000er-Jahre geprägt. Dabei lag der Entwicklungsschwerpunkt in den 1990er-Jahren im Lilienthalpark und an der Mittelstraße. In den 2000er-Jahren entstanden Neubauten fast ausschließlich im Zuge der Entwicklung des Flughafens im Terminalumfeld. Aktueller Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeit ist die Hans-Grade-Allee in Neu-Schönefeld. In Summe verfügt der Teilmarkt derzeit über einen Büroflächenbestand von rund 160.000 qm MFG. Zum Vergleich: Der kleinste Berliner Teilmarkt – die Europacity – hat einen Flächenbestand von rund 250.000 qm MFG (2019). Die derzeitigen Bestandsstrukturen schlagen sich auch im Mietniveau für Büroflächen nieder: Für Neubauten werden in der Spitze 18,00 Euro/qm MFG und für Bestandsflächen bis 13,00 Euro/qm MFG aufgerufen.