Studentenapartments: Wo haben Investoren Chancen?
Studentenapartments: Wo haben Investoren Chancen?
Auch in diesem Jahr haben wir wieder alle Universitäts- und Hochschulstädte mit mehr als 7.000 Studenten bewertet, insgesamt 69. Denn uns hat interessiert: Welche Städte haben aus Investorensicht das beste Chancen-/Risikoprofil? Wo gibt es Nachholbedarf, an welchen Orten ist der Markt eng?
Studentenapartments befinden sich, zumindest als Assetklasse, zwar noch in der Entstehungsphase. Doch mittlerweile bewegen sich einige Akteuren mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen in diesem Segment. Das ist nachvollziehbar, denn in vielen Hochschulstädten sind Wohnungen knapp, die Mieten steigen, das Zinsniveau ist noch immer niedrig und damit auch die Renditen klassischer Assetklassen wie Lebensversicherungen. Daher etabliert sich das Studentenwohnen zunehmend als rentables Investmentprodukt mit sicheren Cashflows und einem attraktiven Risiko-Rendite-Verhältnis. Einige geschlossene Fonds sind bereits platziert, weitere Fondsstrukturen befinden sich in Aufstellung.
Untersucht haben wir den Bestand an studentischen Wohnplätzen sowie die zum Bearbeitungszeitpunkt bekannten Projekte und Bauvorhaben in allen wesentlichen Hochschulstädten Deutschlands. Darüber hinaus werden in dem Scoring Angebot und Nachfrage gegenübergestellt und Marktpotenziale in den einzelnen Hochschulstandorten sichtbar gemacht.
Größte Gewinner: kleinere Städte mit Tradition
Die A-Stadt München verteidigt ihren ersten Rang aus dem Vorjahr als attraktivster Standort für Investoren, gefolgt von der nächsten A-Stadt Frankfurt/Main und der C-Stadt Heidelberg. Ebenfalls weit oben platziert sind Stuttgart, Karlsruhe und Darmstadt. Damit schneiden auch einige kleinere Städte mit einer jahrhundertealten Prägung als Universitätsstädte ähnlich stark wie die besten A-Städte ab.
Wertet man das Ergebnis nach dem größten Nachholbedarf im Segment freifinanziertes studentisches Wohnen aus, liegen Düsseldorf, Dortmund und Hannover vorne. Dagegen lässt das Ergebnis in Bayreuth, Greifswald und Trier hohen Wettbewerbsdruck bei den Wohnraumanbietern vermuten.
Im Vergleich zum Vorjahres-Scoring gab es aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf der Angebots- und Nachfrageseite sowie der Studierendenzahlen mehrere Änderungen im Ranking. Am stärksten verbesserten sich die Hochschulstandorte Halle (Saale), Magdeburg, Bochum, Berlin sowie Hamburg. Signifikant negativ dagegen veränderten sich die Parameter sowie die momentane Marksituation für freifinanziertes studentisches Wohnen in den Hochschulstädten Kaiserslautern, Passau, Wiesbaden, Bayreuth und Dortmund. Diese Standorte wiesen die stärksten Positionsverluste im Vergleich zum Vorjahr auf.
Die Ergebnisse des Scorings bedeuten jedoch nicht, dass Investments in Städten mit Nachfrageüberhang Selbstläufer sind und auch nicht, dass in Städten mit Angebotsüberhang keine Investments mehr getätigt werden sollten. Intensives Marktresearch ist für jede Investitionsentscheidung unverzichtbar.
Methodik
Insgesamt neun Indikatoren finden zur Einwertung der spezifischen Angebots- und Nachfragesituation im Segment freifinanziertes Studentisches Wohnen Anwendung. Die einzigartige Kombination aus Indikatoren der amtlichen Statistik (bspw. zu Zahlen der Studierenden), Angebotsdaten von immobilienscout24.de, Erhebungen zu Einkommen und Mietzahlungsbereitschaft Studierender sowie den umfangreichen Recherchen von bulwiengesa zu mehr als 2.200 Studentenwohnhäusern in Deutschland stellen einen validen Datenfundus dar. Alle betrachteten Städte werden dabei nach einer einheitlichen Methodik bewertet, der angewandte Algorithmus berücksichtigt Angebot und Nachfrage im Segment freifinanziertes studentisches Wohnen mit derselben Gewichtung.
Das vollständige Scoring können Sie hier herunterladen.
Ansprechpartner: Felix Embacher, Bereichsleiter für Masterplanungen und Sonderwohnformen, bulwiengesa, embacher [at] bulwiengesa.de