Dresden oder Leipzig – zwei Boomstädte im Vergleich
Dresden oder Leipzig – zwei Boomstädte im Vergleich
„Ist unser schönes Dresden nur noch zweite Wahl?“ titelte eine große Boulevardzeitung unlängst in ihrer regionalen Ausgabe. Es scheint, als lägen die beiden größten Städte Sachsens im Dauerclinch um den Siegerpokal in Sachen Wirtschaftskraft, Einwohnerzahl oder Touristen. Keine Frage, Dresden und Leipzig haben sich in der jüngsten Vergangenheit ausgesprochen dynamisch entwickelt. Das ist auch Projektentwicklern und Investoren nicht verborgen geblieben. Die spannende Frage ist: Wer hat als Immobilienstandort die Nase vorn?
Beide Städte, jeweils mit über einer halben Million Einwohner, heben sich durch ihre wirtschaftliche und demografische Dynamik deutlich von vielen anderen ostdeutschen Regionen ab. Während Dresden bereits seit mehr als zehn Jahren eine positive Entwicklung durchläuft, zeigt Leipzig gerade in den vergangenen fünf Jahren eine noch stärkere Dynamik. Die Stadt verändert sich rasant und gewinnt besonders bei jungen Menschen an Beliebtheit, die Teil der Veränderung werden möchten. Häufig wird Leipzig aufgrund der wachsenden Kreativwirtschaft und der steigenden Zahl an Touristen als das „neue Berlin“ betitelt.
Leipzig: Gute Anbindung, neue Beschäftigte
Leipzig beeindruckt mit seinen über weite Flächen erhaltenen Gründerzeithäusern und Jugendstilbauten sowie bemerkenswerter Industriearchitektur. Bedeutend für den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt, geprägt durch Logistik, Automobil- und Zulieferindustrie, sind sehr gute Standortbedingungen. So verfügt Leipzig über einen Flughafen, eine Autobahnanbindung und den flächenmäßig größten Kopfbahnhof Europas mit schneller ICE-Anbindung. Der Anstieg der Beschäftigungszahlen um 15 Prozent forcierte in Leipzig ein Bevölkerungswachstum von zehn Prozent. Leipzig hat Dresden damit bei der Einwohnerzahl überholt.
Dresden: Landeshauptstadt mit Sehenswürdigkeiten
Die Attraktivität des Immobilienstandorts Dresden resultiert aus den zahlreichen kulturell bedeutenden Sehenswürdigkeiten und der ebenfalls für Touristen interessanten Nähe zum Elbsandsteingebirge. Die gute Wirtschaftsstruktur mit einem Verwaltungsschwerpunkt basiert auch auf der Funktion als Landeshauptstadt und der vielseitigen Wissenschaftslandschaft.
Infolge der wachsenden Nachfrage haben sich die Bau- und Planungsaktivitäten vor allem in den vergangenen zwei bis drei Jahren deutlich erhöht – in Dresden stärker als in Leipzig. Die Elbmetropole besitzt ein viel geringeres Leerstandsniveau und kaum Sanierungspotenziale, sodass weitaus stärker neu gebaut werden muss.
Für institutionelle Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen sind Wohnungsinvestments sehr attraktiv. Daher werden aktuell mehr Miet- als Eigentumswohnungen errichtet. Die Renditen in beiden Städten sind zwar in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, jedoch immer noch höher als in vielen anderen, weniger prosperierenden Städten.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Durch die gestiegene Nachfrage ist innerhalb der vergangenen zehn Jahre ein starker Anstieg der Mieten und Kaufpreise in beiden Städten zu beobachten. Laut der bulwiengesa-Datenbank RIWIS sind dabei sowohl die Zuwächse als auch die aktuellen Niveaus sehr ähnlich. Die Kaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen sind jedoch schneller gestiegen als die Mieten.
Innerhalb Ostdeutschlands gehören die Miet- und Kaufpreisniveaus zu den höchsten. Im Vergleich mit anderen westdeutschen Großstädten sind Leipzig und Dresden jedoch noch günstig und bieten somit auch für die kommenden Jahre noch Steigerungspotenzial.
Fazit: In vielen Bereichen unterscheiden sich Dresden und Leipzig hinsichtlich der Zahlen nur geringfügig und führen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beiden Metropolen gelingt es so, sich immer besser im nationalen Wettbewerb der Städte zu behaupten, sodass die Zukunftsaussichten sehr positiv eingeschätzt werden.
Ansprechpartner: André Adami, Niederlassungsleiter Berlin, bulwiengesa, adami [at] bulwiengesa.de