Neues Scoring für zukunftsstarke Wohnlagen

Neues Scoring für zukunftsstarke Wohnlagen


Wohnen
22.11.2018 Autor/en: Björn Bordscheck
*Die Mikrovariable „Attraktivität der Wohnlage“ wird im Modell übergewichtet, da sie sich aus verschiedenen Subkriterien zusammensetzt

Aus Investorensicht sind wirtschaftlich solide und breit diversifizierte Städte langfristig oft attraktiver als „Überflieger“, die durch aktuell starkes Wachstum oder prominente Berichterstattung viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Bestes Beispiel sind Wohnmärkte, die erst auf den zweiten Blick ihre Attraktivität offenbaren – zumal hier auch die Erschwinglichkeit für Mieter im Vergleich zu mancher Trendstadt noch gegeben ist.

Auch schwächere Standorte haben attraktive Wohnlagen

Ein interessanter Zusammenhang ergibt sich aus der Verknüpfung von Makro- und Mikro-Perspektive in der Studie – hier kann von einem Top-Down-Prinzip gesprochen werden. So weist die Untersuchung darauf hin, dass der Mix aus Makro- und Mikrolagekriterien entscheidend bei der Standortwahl sind. Zunächst zählt aber die Makroperspektive, denn nur ein wirtschaftlich intakter Standort weckt grundsätzlich Interesse und schafft damit Zuzug; ein Mikrostandort allein gibt seltener den Ausschlag für eine Investition. Erst anschließend kommen unmittelbar die direkte Umgebung betreffende Faktoren zum Tragen. Aus Investorenperspektive kann es aber auch an einem schwächeren Makrostandort attraktive Wohnlagen für Immobilieninvestments geben.

Fazit: Überraschende Erkenntnisse sind möglich

Nachhaltig erfolgreiche Investments in Wohnimmobilien berücksichtigen Trends und langfristige Entwicklungen auf Makro-, Mikro- und Objektebene. Gerade bei Wohnimmobilien spielt die Betrachtung der Mikrolage eine entscheidende Rolle.

Grundsätzlich sind bei der Standortwahl die Makrofaktoren zwar entscheidender als die Mikrofaktoren. Doch wie die vorliegende Studie zeigt, lassen sich auch in Städten mit etwas schwächerer Makrolagen-Qualität sehr attraktive Mikro-Wohnlagen identifizieren. Die Größe einer Stadt ist dabei unerheblich: Es gibt durchaus D-Städte mit besseren Scorings als so manche A-Stadt.

Bei der Bewertung der Makro- und Mikrofaktoren, das zeigen auch die Praxisbeispiele in der Studie, treten teilweise überraschende Erkenntnisse zutage.

  • Zukunftsstarke Wohnlagen stellen die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt (Praxisbeispiel: Freiburg-Vauban)
  • Nachhaltige Erfolgsfaktoren zeichnen zukunftsstarke Wohnlagen aus, nicht kurzfristige Trends (Praxisbeispiel: München-Harthof)
  • „Der Mix macht’s“ – zukunftsstarke Wohnlagen müssen Makro- und Mikrokriterien berücksichtigen (Praxisbeispiel: Gelsenkirchen-Buer)
  • Deutsche D-Städte spielen beim Thema Wohnen in der A-Liga (Praxisbeispiel: Jena-Zentrum)
  • Diversifizierte Wirtschaftsstärke und Innovation bei bezahlbarem Wohnraum – resilient und erfolgreich (Praxisbeispiel: Hannover-Linden-Nord)

 

Hinweis: Die gesamte Studie „Future Locations – Wohnlagen mit Perspektive“ finden Sie zum Download hier.

Einen Blogbeitrag von Wealthcap über den Business Dialog mit Prof. Dr. Elisabeth Merck, Münchens Stadtbaurätin, Gabriele Volz, Geschäftsführerin von Wealthcap und Dr. Heike Piasecki, Niederlassungsleiterin München von bulwiengesa, können wir ebenfalls empfehlen.

Ansprechpartner: Björn Bordscheck, Bereichsleiter Datenservices bei bulwiengesa, bordscheck [at] bulwiengesa.de